Der Weg in die Zukunft von Feuerblut ================================================================================ Kapitel 13: Vanilleeisshake, Kirschkuchen und Schokoladeneis mit Sahne! ----------------------------------------------------------------------- Hallo an alle! Pünktlich zum Start in die Woche gibt's ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch! Danke an mondhase22 und Sandy für die Beiträge :-) Ich will nur noch kurz sagen, dass es mir unglaublichen Spaß gemacht hat, das Kapitel zu schreiben, weil ich mir alles so toll vorstellen konnte, es war einfach der Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Szene wie im Crown hinkriegen würde! So, nun aber genug geplaudert, vieeeeel Spaß beim Lesen, ich freu mich schon wieder auf eure Kritik, Gaaaaaanz liebe Grüße und bis bald, Lisa-Marie91 Kapitel 13: Vanilleeisshake, Kirschkuchen und ein Schokoladeneis mit Sahne! „Komm schon Mamoru, komm schon!!“ Ich rannte, so schnell ich nur konnte. Meine Freunde würden mich umbringen!! „Ohhhhhh sie werden mich zweiteilen!“, rief ich im Rennen. Mamoru versuchte, mit mir Schritt zu halten, er hatte keine andere Wahl, schließlich hielt ich immer noch sein Handgelenk fest. Wir schlitterten um eine Ecke, ich schrie panisch auf und versuchte zu bremsen. Ich kam gerade noch so zum Stehen, doch Mamoru hatte nicht so eine schnelle Reaktion und rannte in mich hinein, weswegen ich trotz aller Vorsicht mit einem lauten Rumms in einen Pfosten hineinkrachte. Es wurde mir kurz schwarz vor Augen, bis ich Mamorus aufgeregte Stimme hörte: „Bunny, Bunny ist alles okay? Entschuldige, das war keine Absicht!“ „Sehr lustig!“, zeterte ich gleich los und sprang wieder auf die Beine. „Keine Zeit zum Diskutieren!“ Ich rannte einfach weiter, Mamoru und Luna hinterher. Bis zum Café Crown waren es fünf Minuten von mir zuhause aus, doch es kamen mir wie fünfzehn vor. Endlich stürmte ich die Treppe hoch und riss die Tür auf, Mamoru und Luna hatten mich erfolgreich eingeholt. „Also... eines... muss man... ihr lassen!“, keuchte Mamoru. Auch Luna schnaufte wie eine Asthmaerkrankte. „Sie ist... wirklich schnell... dafür, dass sie immer... so viel isst!“ Mamoru hielt sich an der Wand fest und versuchte, wieder Luft zu kriegen, während Luna mit Schweißperlen auf der Stirn nickte. Ich war währenddessen zu unserem Stammtisch gelaufen und musste mal wieder eine Schimpftirade von Rey über mich ergehen lassen: „Wie immer zu spät! Typisch du! Und ich hatte schon die Hoffnung, dass du dich geändert hast. Wie konnte ich nur auf so einen Gedanken kommen?“, rief Rey erzürnt, ich tippte währenddessen meine beiden Zeigefinger gegeneinander, peinlich gerührt. „Es war dieses Mal wirklich nicht meine Schuld, Rey, das Gespräch hat eben sehr lange gedauert!! Wirklich! Frag Mamoru, er war dabei!!“ Ich klammerte mich an den rechten Arm meines Freundes, da er gerade neben mich getreten war. „Das stimmt“, bestätigte er. „Dieses Mal kann sie ausnahmsweise nichts dafür.“ „Siehst du?? Siehst du??“, stichelte ich Rey und wir streckten uns wieder gegenseitig die Zungen raus, sodass alle um uns herum uns erst einmal blöd ansahen. Mamoru wurde rot. „Bunny, Rey, hört auf damit, das ist peinlich! Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr!“ Makoto seufzte. „Ihr werdet euch auch nie ändern!“, sagte sie und schüttelte den Kopf voller Unverständnis. Rey hörte vor mir auf. „Ich habe doch noch irgendwo Hoffnung“, sagte sie und schielte zu mir hinüber, ich hatte währenddessen beleidigt die Arme verschränkt. Ich wurde vom Zuklappen eines Buches aus meinen Gedanken gerissen, die ich mir gerade über Reys letzten Satz gemacht hatte. Es war eben immer wieder eindrucksvoll, wenn Amy ihr Buch zuklappte, um sich einem angeblich wichtigeren Thema zu widmen. Wenn das auch noch einen selbst betraf, fühlte man sich absolut geehrt, vor ihren Büchern das Privileg zu haben, einen Gedanken Amys würdig zu sein. „Erzähl uns besser mal, wie dein Gespräch gelaufen ist, Bunny!“, sagte Amy aufmunternd und nahm ihre Lesebrille ab. „Ja genau, erzähl, was haben deine Eltern gesagt?“, fragte Minako neugierig und stellte ihr Glas Orangensaft zur Seite. Ich lächelte und legte den Kopf schief, als ich mich hinsetzte. Mamoru setzte sich neben mich. Ja, das würden sie gerne erfahren, das war mir klar. Unazuki kam zu unserem Tisch und fragte nach unserer Bestellung, da Mamoru und ich ja neu dazu gekommen waren. Ich überlegte nicht lange: „Mmh, einen großen Schokoeisbecher mit viel Sahne, ein Stück Kirschkuchen und einen Vanilleeisshake!!“, bestellte ich, ich merkte währenddessen, wie Mamoru panisch sein Geld in der Tasche nachzählte und musste lächeln, als ich registrierte, wer meine ganzen Verköstigungen heute bezahlen würde... „Ähm... für mich einfach nur einen Kaffee, Unazuki“, sagte Mamoru, die Rothaarige verbeugte sich kurz vor uns und ging wieder an die Theke. „Oh es war sehr aufschlussreich“, erzählte ich, alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. „Ich habe sie noch nie so geschockt gesehen“, erinnerte ich mich und strahlte. „Egal, irgendwann ist immer das erste Mal!!“ Da kam Unazuki ja schon mit meinem Vanilleeisshake!! Wie schnell sie doch immer war, ich bewunderte sie! Dankend nahm ich ihr den kalten Becher ab und schlürfte gleich drauflos. Ich merkte nur am Rande, dass alle fünf Augenpaare leicht die Augen verdrehten. „Was hast du da eigentlich für eine Beule, Bunny?“, fragte Amy und ich fasste mir kurz an die Stirn. „Das kannst du gerne den Herrn hier neben mir fragen!“, gab ich leicht gereizt zurück, ich spürte, wie Mamoru neben mir rot anlief. „Wegen mir ist sie einen Pfosten reingerannt“, sagte er geknickt. „Das ist ja nichts Neues“, erwiderte Rey mit einem Seitenblick auf mich. „Was soll denn das heißen?“, fragte ich noch gereizter zurück. „Es soll genau das heißen, was ich schon sagte: Das ist nichts Neues!“, gab Rey mindestens genauso gereizt zurück und nahm noch einen Schluck von ihrem Früchtetee. „Du bist so gemein, Rey! “, gab ich zurück und mir stiegen bereits die Tränen in die blauen Augen. „Oh nein, bitte nicht Bunny! Du bist doch keine Heulsuse mehr!“, rief Rey aus, ich schluckte die aufkommenden Sturzbäche nur mühsam hinunter. Unazuki kam mit dem Rest der Bestellung, was meine Stimmung wieder eindeutig hob. „Jetzt erzähl weiter: Was haben deine Eltern gesagt?“, fragte Makoto und alle schauten mich wieder gespannt an. Ich löffelte währenddessen das Schokoladeneis in mich hinein. „Na ja, sie wollten mir am Anfang nischt glauben“, erzählte ich mit vollem Mund. „Aber dann habe ich misch vor ihren Augen verwandelt und dann gab es erscht mal Entsetzen.“ „Na ja, das kann man ihnen aber nicht verübeln, ich meine, das ist eine Neuigkeit, die man nicht alle Tage bekommt“, meinte Minako. „Ich habe ihnen eben die Geschichte von Anfang an erzählt. Wie ich Luna getroffen habe und euch kennen gelernt habe und so. Und von den ganzen Bösen, gegen die wir gekämpft haben. Eben wirklich alles von Anfang bis Schluss. Da brauchte ich halt eine Weile.“ Ich trank einen Schluck von dem Vanilleshake dazwischen. „Sie hat ihnen alles gezeigt, mit ihrem Mondstab“, erklärte Mamoru dazwischen, ich nickte zustimmend. „Sie haben alles wie im Kino gesehen. Leider ließ es sich da nicht vermeiden, eure Identitäten ebenfalls preiszugeben, tut mir leid, ging nicht anders!“, sagte ich, mein Schokoeis war schon halb verputzt. „Das ist okay. Also ich habe damit kein Problem!“, sagte Makoto und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Ich auch nicht“, sagte Amy und kraulte Artemis mit einem Lächeln hinter den Ohren. „Ich auch nicht. Ich bin froh, dass du es ihnen endlich gesagt hast, Bunny“, sagte Minako und lächelte mich an. Sie trug die Haare offen und hatte eine rote Schleife hinten an ihre Haare gesteckt. So mochte ich sie am Liebsten. Diese Frisur gefiel mir an ihr einfach am besten. Amy trug ihre Haare wie immer, Rey trug ihre ebenfalls offen und Makoto hatte ihre Mähne wie immer in einem hohen Pferdeschwanz gezähmt. „Mir macht es auch nichts aus. Solange deine Eltern dann keine Angst vor meinem Feuerpfeil bekommen“, zwinkerte Rey mir zu und lächelte mich an, als sie mir in die Seite schubste und ich mich fast an meinem Kirschkuchen verschluckte. „Sie waren mit der Situation etwas überfordert“, erzählte ich weiter, nachdem ich es geschafft hatte, nach Luft zu schnappen, ohne mir den Kirschkuchen in die Lunge zu atmen. „... dass Chibiusa meine Tochter ist und so. Hat sie umgehauen“, erklärte ich. „Und dass Mamoru dein Freund ist? Was haben sie dazu gesagt?“, fragte Rey. „Sie haben’s mit Fassung genommen. Dennoch, die ganze lange Geschichte war etwas viel für sie und deshalb haben sie mich für heute Nacht rausgeworfen“, endete ich und der letzte Satz klang eher nebensächlich als herausragend, doch ich spürte auf einmal, wie die Augen meiner Freundinnen größer wurden und sich in mich hineinzubohren schienen. Ich schluckte das letzte Stück meines Kirschkuchens, doch es fühlte sich an, als müsste ich Sand runterschlucken. Es schien Minuten zu dauern, bis das Stück endlich unten war. Meine Freundinnen kamen mir immer näher. Amy lief rot an, die anderen starrten mich an. „Heißt das...“, fing Makoto an. „... du wirst...“, sprach Amy weiter. „...bei Mamoru...“, setzte Minako fort. „ÜBERNACHTEN?“ Rey brüllte das letzte Wort so hinaus, dass sich alle im Café zu uns herumdrehten. Mamoru und mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht, wir dachten wohl beide gerade daran, was wir in der Nacht vorhatten. Ich war die Erste, die sich fing. „Ähm... also ich... nun ja... JA! WAS DAGEGEN?“, brüllte ich zurück. „Und schrei es doch noch lauter, dass es ja jeder hört, Rey! “, rief ich ihr noch entgegen. „Also ihr werdet aber aufpassen, oder?“, fragte Minako. Mamoru verzog leicht das Gesicht, seine linke Augenbraue schien an einem Dauerzucken zu leiden. „Aufpassen wobei?“, fragte ich verständnislos. „Aber natürlich werden sie das! Chibiusa kommt doch erst in drei Jahren!“, sagte Rey, ich schaute immer noch fragend. „Chibiusa? Was hat denn die jetzt damit zu tun?“, fragte ich verpeilt. „Du willst mir doch jetzt nicht weismachen, dass du nicht weißt, worüber wir es gerade haben, oder?“, fragte Rey, ich sah ihr förmlich an, wie ihr Element, das Feuer, Gefahr lief, in ihr hochzubrodeln. „Ähm also ich...“ Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren. ‚Aufpassen, wobei? Chibiusa... Schwangerschaft? Ahhhhh die redeten doch nicht von...? Das ging sie doch gar nichts an!’ Meine Gedanken waren richtig, ich sah es an den Gesichtern meiner Freundinnen. Jetzt galt es, das Gespräch geschickt abzulenken, um eventuelle Peinlichkeiten zu vermeiden. Amy hatte ihren hochroten Kopf hinter einem Buch versteckt, denn auch sie fand das ganze Gespräch peinlich. „Ich habe außerdem schon auf heute bei ihm übernachtet. Also ist das gar nichts Neues“, sagte ich und verschränkte die Arme, meine Haarzöpfe bewegten sich leicht bei dieser Geste. „Ja, aber heute Nacht hattest du ein anderes Problem“, sagte Makoto wissend. „Ja, in der Tat. Da hatte ich gewisse andere Probleme, als mir darüber Sorgen zu machen, bei wem ich schlafe“, sagte ich kühl. Auf einmal hörte ich einen Gesprächsfetzen vom Nachbartisch. „... Serenity. Sie ist wunderschön, nicht wahr?“, sagte ein Teenager zu seinem Gegenüber. Ich horchte auf und konzentrierte mich auf ihr Gespräch. „Ja, und sie hat uns alle gerettet“, kam es von einem anderen Mädchen. „Hört ihr das?“, fragte ich leise. „Die sprechen über mich!“, grinste ich breit. „Ja, die ganze Welt scheint heute über nichts Anderes reden zu können“, sagte Rey nickend. „Deine Rede war aber auch sehr schön. Da hast du dir wirklich mal Gedanken gemacht, Bunny“, sagte Makoto und Minako nickte. „Ja, das finde ich auch. Aber Rey hat Recht. Ich habe alle hier im Crown auch darüber reden hören, bevor du kamst. Warum hast du deine Identität eigentlich nicht gleich preisgegeben?“, fragte sie mich, doch bevor ich antworten konnte, schaute Amy mit ihrer Lesebrille über ihrem Buch hervor. Wie immer hatte sie so getan, als ob sie lesen würde und dabei jedes einzelne Wort unseres Gesprächs mitverfolgt. Oder tat sie etwa beides gleichzeitig? Ach herrje, ich wusste es nicht. „Ist doch ganz klar, weil sie ihre Schulausbildung beenden möchte, natürlich! Nicht wahr, Bunny?“, fragte sie beinahe schon so fordernd, dass jeder Widerstand zwecklos erschien. Alle verdrehten leicht die Augen, Amy hatte aber auch wirklich immer nur die Schule im Kopf, sie hatte sich nicht geändert. „Wie immer hast du Recht. Das war mitunter einer der Hauptgründe. Außerdem wollte ich meinen Eltern zuerst sagen, wer ich bin, bevor es die ganze Welt erfährt. Das wäre nicht fair gewesen, wenn sie es mit allen anderen Menschen zusammen erfahren hätten. Außerdem soll man nicht zu viel austeilen an einem Tag. Ich kann die Menschen nicht gleich überrumpeln, man muss an das Ganze langsam rangehen“, erklärte ich. Alle sahen mich erstaunt an. „Und die Worte von Bunny“, sagte Rey ungläubig und fühlte mir die Stirn. „Nein, sie hat kein Fieber“, stellte sie enttäuscht fest. „Ich bin erwachsen geworden, Rey“, sagte ich und trank den letzten Schluck meines Vanilleshakes. „Zum größten Teil. Manchmal bricht noch die alte Bunny aus dir heraus, aber ja, zum größten Teil. Immerhin ein Fortschritt!“, sagte Rey und nickte. Unazuki kam und Mamoru wurde endlich sein Geld los. Nun stellte sein Geldbeutel eine gähnende Leere dar und Mamoru seufzte ergeben. Ich hakte mich ganz verliebt bei ihm ein, während wir alle noch etwas im Park spazieren gingen und uns noch unterhielten. Die Sonne strahlte und es war einfach schön, die Vögel zwitscherten angenehm und es war ein herrlicher Tag, ohne zu viel Wärme, die Temperatur war genau richtig. Bald trennten wir uns und alle zwinkerten mir zu, als ob sie wieder an das Thema mit der ersten Nacht dachten. Minako bestätigte mir das noch, in dem sie sagte: „Viel Spaß!“ Für diesen Satz erntete sie Seitenschubse von drei Seiten. „Minako! Das war überflüssig!“, sagte Makoto. „Kannst du dich nicht einmal benehmen?“, fragte Amy, während Minako immer noch kicherte. „So wird uns Bunny nie erzählen, wie es war!“, stellte Rey fest, während sie alle davonliefen. Ich seufzte. Sie waren meine Freunde, aber manchmal waren sie genauso anstrengend wie ich es manchmal sein konnte. „Und was machen wir jetzt noch?“, fragte mich Mamoru, ich schaute zu ihm empor. „Ich weiß nicht, schlag du etwas vor!“, forderte ich ihn auf, ich freute mich, dass er vom Thema ablenkte. „Mmh, dann lass uns doch erst mal zu mir nach Hause gehen, dein Zeug abstellen und uns frisch machen. Dann entführe ich dich zu einem romantischen Abendessen zu zweit beim Italiener, ist das eine Idee? Und dann lassen wir den Abend ganz einfach ausklingen“, schlug Mamoru vor. „Oh ja!“ Meine blauen Augen leuchteten auf und ich strahlte so eine Zufriedenheit aus, dass ich alle um mich herum ansteckte, auch Mamoru bekam meine Euphorie zu spüren. Wir gingen langsam Arm in Arm zu der Hochhaussiedlung, in der Mamoru wohnte. „Wie weit ist der Italiener von dir weg?“, fragte ich meinen Freund, er überlegte kurz. „Ungefähr zehn Minuten zu laufen. Nicht weit. Hast du vielleicht zufällig ein Kleid mitgenommen?“, fragte er mich direkt. Ich sah ihn schockiert an: Wollte er etwa mit mir tanzen gehen? „Ähm... ich glaube ja, wieso?“, fragte ich zurück. „Na ja, der Italiener ist etwas vornehmer, da wäre es schon gut, wenn wir in Abendgarderobe erscheinen würden“, sagte Mamoru und wir liefen die Treppen nach oben, meine Haarzöpfe flogen spielerisch hinter mir her, als ich hoch lief. Ich sagte ja, ich war euphorisch. Ich freute mich tierisch auf den Abend, mit Mamoru essen zu gehen, mit ihm zusammen zu sein, das war etwas, das mir in letzter Zeit lange verweigert wurde und das ich so schrecklich vermisst hatte. Mamoru schloss die Wohnungstür auf und ich schwebte in den Flur hinein. „Oh ich sehne mich nach einer Dusche!“, sagte ich und legte meine Umhängetasche auf dem Sofa ab. Mamoru lächelte. „Das trifft sich gut, ich muss nämlich noch mal kurz weg, was besorgen“, sagte er und zwinkerte mir zu. „Was denn besorgen?“, fragte ich ihn überhaupt nicht neugierig. „Ich werde mich um die Verhütung kümmern, was sonst? Wie schon gesagt, Chibiusa soll erst später kommen.“ Er zwinkerte mir erneut zu, während ich wieder absolut rot anlief. Ich brachte ein halb glaubwürdiges: „Okay.“ aus meinem total trockenen Mund heraus, bevor ich mir meine Tasche schnappte und schnell ins Badezimmer verschwand. Ich hörte nebenher, wie die Tür ins Schloss fiel. Mamoru war wirklich süß. Ich löste meine Haarknoten. Meine Haare fielen wie Seide über meine Schultern. Vielleicht sollte ich sie heute einmal offen tragen? Na ja, das konnte ich ja noch nach dem Duschen entscheiden. Ich stellte mich unter den warmen Wasserstrahl. Es tat so gut, das nasse Wasser an meiner Haut zu spüren, es war wie eine Massage. Genießend schloss ich meine Augen. Ich verstand Merkur und Neptun nur zu gut, warum sie das Wasser und das Meer liebten. Es war einfach ein tolles Element. Und es hatte uns schon das eine ums andere Mal aus der Klemme gerettet. Ich wusch meine Haare und wickelte sie mir in ein Handtuch, als ich wieder aus der Wanne stieg, in der die Dusche integriert war. Nein, dieses Mal würde mein Kreislauf nicht schlapp machen. Ich trocknete mich ab und cremte meinen Körper mit Körperlotion ein. Dann fing ich an, mich zu schminken. Nur ein bisschen, da Mamoru und ich doch später noch in ein schickes Restaurant gehen würden. Alle sagten mir immer wieder, dass ich Schminke nicht nötig hätte und, ich lächelte bei der Erinnerung, sie nannten mich immer einen Engel mit zwei Zöpfen. Doch heute machte ich mich besonders schick, da gehörte Schminke einfach dazu, auch wenn ich für gewöhnlich darauf verzichtete. Nach dem Schminken war die Lotion eingezogen und zog ich mir Unterwäsche an. Ich drehte mich zu dem Kleid um. Ich hatte in der Eile doch tatsächlich mein bestes Kleid eingepackt: Es war knöchellang und hatte einen wunderschönen, weiten Rock, der kunstvoll verarbeitet war. Das Kleid war trägerlos und musste hinten geknotet werden. Mist. Ich brauchte Mamoru dazu. Schnell schlüpfte ich in das Kleid und rief nach meinem Prinzen. * Mamoru hatte drei Sträuße Rosen vor sich. Wie schade, dass er jeder einzelnen die Blütenblätter herausreißen musste, um seinen Plan in die Tat umsetzen zu können. Aber für seine Bunny tat er einfach alles. Als er wieder in die Wohnung kam, hörte er noch das Plätschern der Dusche. Leise schlich er sich ins Schlafzimmer und legte die Blumensträuße und die Verhütungsmittel ab. Was könnte er noch machen? Kerzen? Eine gute Idee. Er ging in die Küche und sah im Schrank nach, wie es mit seinem Vorrat an Kerzen aussah. Wie schön, weiße und rote Kerzen. Passte doch. Eilig nahm Mamoru die Wachsgebilde mit sich und verschwand wieder im Schlafzimmer, als er auf einmal eine Tür aufgehen hörte. „Mamoru? Wo bist du? Ich brauche dich mal!“ Vor Schreck fielen ihm beinahe die Kerzen aus der Hand, so schnell wollte er aus dem Zimmer raus. „Ich bin hier, ich komme gleich!“, rief er nervös zurück, ließ die Kerzen auf das Bett fallen und trat aus dem Schlafzimmer. Bunny stand vor ihm, die Haare zu einem Handtuchturm hochgesteckt und hatte das hinreißendste Kleid an, das er je gesehen hatte. „Ich bin schon hier, ich...“ Ihm gingen die Worte verloren, sie verschwanden einfach so schnell, wie gerade sein Gehirn ausgesetzt hatte bei diesem Anblick. Bunny schaute ihn besorgt an. „Ist etwas?“, fragte sie, er schüttelte schnell den Kopf. „Kannst du mir vielleicht das Kleid hinten zuknoten?“, fragte sie ihn und drehte sich um. Schauer liefen Mamoru über den Rücken, als er ihren schlanken Körper erblickte. Sanft nahm er die Stoffenden des Kleides in die Hand und ordnete sie kreuzförmig übereinandergelegt an, bis er sie oben festband. „Vielen Dank!“, sagte Bunny fröhlich und verschwand schnell wieder im Bad. Mamoru starrte ihr hinterher. Sie war einfach nur unglaublich schön. Vor lauter Schwärmerei hätte er fast seinen Plan vergessen. Schnell huschte er wieder ins Schlafzimmer, bevor Bunny ihn entdecken konnte. Überraschung hieß nicht für umsonst „Überraschung“. * Summend öffnete ich meine Haare und bürstete sie durch. Ich kramte in meiner Tasche nach einem Föhn und fand außer diesem noch einen Lockenstab. Den könnte ich natürlich auch benutzen… Lächelnd föhnte ich mir meine Haare an, bevor ich den Lockenwickler einsetzte. Dann noch eine Kette angelegt und fertig. Na ja ich gebe es ja zu, ich habe mehr als eine Stunde gebraucht, aber Schönheit brauchte schließlich seine Zeit! Und dass Frauen immer länger im Bad brauchten als Männer war auch nichts Neues. Ich war froh, als ich aus dem Bad trat. Die Luft darin war stickig, da ich so heiß geduscht hatte und mir war in der Wohnung nicht mehr so warm, so angenehm. Ich betrachtete mich im langen Spiegel im Flur. Ich sah so verändert aus mit den offenen Haaren. Doch meine blauen Augen strahlten wie immer. Ich überlegte, ob ich nicht ein bisschen zu vornehm gekleidet war für ein Abendessen beim Italiener. Mamoru schien mich gehört zu haben, er kam schnell aus dem Schlafzimmer, er hatte seinen schwarz-roten Umhang und sein Jackett in der Hand. Als er mich sah, blieb er ruckartig stehen. Ich drehte mich vom Spiegel weg in seine Richtung, er hatte die Augen weit aufgerissen. „Was ist denn? Sehe ich so schrecklich aus?“, fragte ich ihn schon beinahe etwas enttäuscht, doch er schüttelte nur perplex den Kopf. „Nein, du bist zu schön, um an meiner Seite mit mir auszugehen. Dessen bin ich nicht würdig“, sagte er, ich kicherte leise. „So ein Quatsch“, sagte ich und kam näher. „Du siehst immer umwerfend aus in deinem Jackett und dem Umhang. Oh, was hast du da in der Hand?“, fragte ich neugierig und Mamoru zückte eine rote Rose. Ich wurde rot. „Die ist für dich, passend zum Kleid“, sagte er und steckte sie mir in meine blonden Haare. „Vielen Dank. Das ist lieb von dir“, sagte ich ein wenig schüchtern und senkte meinen Blick, doch Mamoru hob mein Kinn an und wir sahen uns in die Augen. „Also so wie du aussiehst, muss ich darauf achten, dass dich niemand klaut, wenn wir nachher weggehen. Ich werde nicht von deiner Seite weichen“, sagte er und ich lächelte. Wir küssten uns kurz aber bestimmt und er ging an mir vorbei ins Bad, wo er sich ebenfalls frisch machte. Mit leicht geröteten Wangen besah ich die rote Rose in meinem Haar. Wo er die nun so schnell aufgetrieben hatte? Gedankenverloren wandte ich meinen Blick vom Spiegel. Ich nahm meine Tasche und wollte sie ins Schlafzimmer bringen, um sie dort abzulegen. Ich drückte die Klinke herunter. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)